Der Teppich von Marrakesch

Sami, so heißt er, Marrokaner durch und durch (ich glaube, er würde lieber Berber lesen) – mit seinem Kapuzenmäntelchen schreitet er voran, durch den Souk von Marrakesch, dann ein Yves-St.Laurent-Garten, Bahia-Palast, alles klar, alles fein! Und schließlich, aha, der Teppichladen. Pfefferminztee wird gereicht, perfektes deutsch gesprochen. Ein Teppich nach dem anderen wird ausgerollt, bald liegen gut 40 davon übereinander. Und nun beginnt das lautsprachliche „Halil – Ischma“ – Spiel. Meine Begleiterin, die auch Karate kann, und ich dürfen wählen: „Halil“, der Teppich bleibt, „Ischma“ bedeutet, er kann weg!

Zum Schluss bleiben 4 Teppiche liegen. Zahlen werden auf ein Papier geschrieben, durchgestrichen, neue Zahlen… okay.

Der Teppich liegt heute über meinem Wohnzimmer-Sofa.

Er schaut nett aus.

Als Ali plötzlich verschwand

Pünktlich um 14:10 (ja, das  stimmt und ich habe keine Ahnung, warum diese Uhrzeit) stand Ali vor unserem Riyad und stellte sich als unser Führer vor. Meine Begleitung, die auch Karate kann, und ich hatten eine Quad-Tour in der Palmeraie von Marrakesch gebucht. Ali wollte uns dorthin bringen. Er lief zügig voran, durch die Medina und telefonierte permanent. Wir bogen um eine Straßenecke und plötzlich schoss ein sehr westlich gekleideter Mann aus einem Café und nahm ohne zu Zögern Ali in einen Würgegriff. Sehr professionell, wie später meine Begleitung, die ja auch Karate kann, konstatierte. Ali rief „Voucher, Voucher“ und es dauerte ein wenig, ehe ich kapierte und dem sehr entschlossen wirkenden Mann mein Handy mit der Quad-Buchung zeigte. Dieser ließ nun Ali los und ging schnellen Schrittes  die Straße zurück… er hatte Ali´s Ausweis in der Hand. Jetzt kumulierte die Situation.  Ali lief über die 4-spurige Straße und mein Telefon klingelte, Düsseldorfer Nummer, ein wichtiges Gespräch über ein Nachfolgeprojekt, ich drückte auf Annehmen. Meine Begleitung winkte heftig weil Ali auf der anderen Strassenseite winkte. Ich sagte: „Führe mich“ und sie packte meinen Arm und wir querten die Straße, was bedeutete, wir liefen zwischen den hupenden Autos hinüber während ich mit meinem Gesprächspartner in Düsseldorf über finanzielle Modalitäten verhandelte. Drüben angekommen, schob uns Ali in einen Kleintransporter, die Seitentür ging zu, Ali verschwand und war nicht mehr zu sehen. Meine Begleitung rief „Das ist eine Entführung, mach was!“ und da war auch schon alles mit Düsseldorf geklärt, der Fahrer drehte sich um. Käppchen und langer Fussel-Bart, Typ Taliban dachte ich als  er breit grinste und sprach: „I am sorry for being late, I was praying in the moschee and now we can go to Palmeraie“. Ich nickte eifrig, „Okay, no problem“. „Thank you!“ Zack, das Radio auf volle Lautstärke, ich würde sagen, Muslim-Rap und ab ging es. Meine Begleitung, die auch Karate kann, lächelte. Etwas gequält.

Der Nachmittag auf dem Quad war sehr entspannend.

 

www.getyourguide.de-Marrakesch-Quadtouren

Die Rückkehr zum Paradies

Also, es gibt ihn, den Garten Eden. Hier und heute.
Und für diesen Augenblick ist Andre Heller der liebe Gott.
Ein Reich voller Wunder, an jeder Ecke freudiges Erstaunen.
Das Leben sprießt.
Fürwahr, Glückseligkeit ist nicht weit.

                                                                     www.anima-garden.com