Crystal Meth in Bogatynia

 

 

Sollte das eine Alternative zum Kohlekraftwerk werden ?!

 

Da waren ja noch…

Geschichten aus, von und über Bogatynia :

Michael Chang und Bogatynia

Jedes Wochenende habe ich die Strecke Bogatynia – Hannover vor mir. Hin und zurück. 500 Kilometer mal zwei. Allein die Vorstellung… aber es gibt eine kleine Hilfe: Vor 20 Jahren besiegte ein Michael Chang im Achtelfinale der French Open von Paris den großen Favoriten Ivan Lendl und gewann wenige Tage später sogar das Tennis-Turnier. Er war damals der jüngste Grand-Slam-Sieger aller Zeiten.

Eines seiner Erfolgsgeheimnisse war…

Schnee in Bogatynia

Sibirische Peitsche?
Kälterekord?
Schnee ohne Ende?

Egal, es schneit und ich mache mich auf den Weg.
Landstraße nach Zittau, der Begriff unbefestigt ist angebracht.
Ich reihe mich ein, ein Auto brav hinter dem anderen.
Sie fahren langsam, sehr langsam.

Und dann, wie aus dem Nichts… 

Der winkende Mann

Jeden Morgen, wirklich jeden Morgen steht er an der Straße.
Und winkt.
Gleich hinter der polnischen Grenze, vor den Zigarettenbuden.
Schiebermütze, fleckiger Mantel, keine Zähne im Mund.
Steht er da. Und winkt und winkt und winkt.
Beim ersten Mal, großes Erschrecken.
Danach ganz schnell vorbeifahren.
Schließlich zurückwinken

Seit letzter Woche ist er nicht mehr da…

 

 

Nadim´s Hanfplantage

Über Umstände, die für den Moment nicht wirklich interessant sind, bin ich Eigentümer einer 60 m² grossen Wohnung in Göttingen.

Eines Tages rief mich die Hausverwaltung an. Die Tür der Wohnung sei aufgebrochen worden und ein Nachbar habe die Polizei verständigt.

„Okay“, sagte ich, „was ist mit dem Mieter?“ Der Mann am anderen Ende druckste herum: „Na ja“, sagte er, „also, der war nicht da und die Polizei sucht ihn“.
„Aha?“ fragte ich mich und ihn, „warum denn das?“
„Also, ähm, die Wohnung war eine reine Hanfplantage. Da waren nur Haschischpflanzen drin. Und sonst gar nichts.“

 

Aus den Aufzeichnungen „Wäre ich doch in Düsseldorf geblieben“

Der Reporter und die Catcher

Catcher müssen für einen kurzen Moment eine überdurchschnittliche Kraft entwickeln. Dann, wenn sie ihren Gegner packen und durch die Luft schleudern. Für diesen einen Moment entsteht eine Kombination aus psychischer und physischer Kraft. Das kann nicht jeder. Aber man kann es lernen. Und da gab es einen Trainer, der genau diese spezielle Eigenschaft lehrte. Er hatte so eine Art Trainingszentrum in der Lüneburger Heide und jeder Catcher wohnte in einem separaten Wohnwagen. Die waren so aufgebaut, wie eine Wagenburg in einem amerikanischen Western, kurz bevor die Indianer attackieren. Und in der Mitte gab es einen Raum, in dem sie sich zu Trainings trafen. Ein Bild für die Ewigkeit, 10 dieser glatzköpfigen, mächtigen Männer, im Kreise sitzend, Andeutung eines Schneidersitzes mit geschlossenen Augen, Ohm murmelnd, Meditation.

Es gab nun einen Reporter eines grossen deutschen, sehr kritischen Nachrichtenmagazins, der hatte von diesem Trainer und seinem Mentaltraining gehört. Er bekam einen Interviewtermin. Und es wurde sehr deutlich, das er mit diesen leicht ironischen Fragen den Trainer aus dem Tritt bringen wollte. Dieser sehr ruhige, geduldige, ständig lächelnde Mann gab Antwort für Antwort und liess sich durch Nichts aus der Ruhe bringen. Auch durch den Umstand nicht, das der Reporter häufig am Telefon verlangt wurde. Damals gab es noch keine Handys und eine auffallend hübsche junge Frau – es gab mehrere hübsche Frauen dort auf dem Gelände – brachte also jedes Mal das Telefon, der Reporter verschwand für eine Weile und setzte danach seine überkritischen Fragen fort.

Als nun zum 5ten oder 6ten Mal das Telefon gebracht wurde, wollte der Reporter erneut aufstehen, doch dieses Mal war es anders. Der Trainer stand kurz auf, machte eine Bewegung mit dem rechten Arm in Richtung des Reporters und der… blieb stehen. Und konnte sich nicht mehr bewegen. Ein bizarres Bild, wie aus Dornröschen. Nur seine Augen bewegten sich und in ihnen war nichts als ein grosses Erschrecken.

So blieb er ein paar Minuten stehen ehe er durch eine erneute Bewegung des Trainers erlöst wurde.

Der Reporter verschwand so schnell er konnte. Ein Bericht in seinem Nachrichtenmagazin erschien dann doch nicht. Damals nicht und heute nicht.