Der Teppich von Marrakesch

Sami, so heißt er, Marrokaner durch und durch (ich glaube, er würde lieber Berber lesen) – mit seinem Kapuzenmäntelchen schreitet er voran, durch den Souk von Marrakesch, dann ein Yves-St.Laurent-Garten, Bahia-Palast, alles klar, alles fein! Und schließlich, aha, der Teppichladen. Pfefferminztee wird gereicht, perfektes deutsch gesprochen. Ein Teppich nach dem anderen wird ausgerollt, bald liegen gut 40 davon übereinander. Und nun beginnt das lautsprachliche „Halil – Ischma“ – Spiel. Meine Begleiterin, die auch Karate kann, und ich dürfen wählen: „Halil“, der Teppich bleibt, „Ischma“ bedeutet, er kann weg!

Zum Schluss bleiben 4 Teppiche liegen. Zahlen werden auf ein Papier geschrieben, durchgestrichen, neue Zahlen… okay.

Der Teppich liegt heute über meinem Wohnzimmer-Sofa.

Er schaut nett aus.

Farm Heusis

 Farm Heusis /  Khomas Hochland / Namibia /Südwestafrika 

 

Die Farm Heusis liegt etwa 1,5 Stunden Autofahrt vom Flughafen Windhoek entfernt im Khomas Hochland. Die Farm ist 12.000 Hektar gross  und hat um die 1.000 Rinder. Neben Rinderzucht ist Heusis auch als Jagdfarm weltweit bekannt. Sie gehörte einst der Firma Justus Liebig, in Deutschland bekannt für Fleischextrakte. Das Khomas Hochland hat übrigens die erstaunliche Höhe von 2.000 Metern und erstreckt sich in westlicher Richtung von Windhoek.

Das Waldhaus

 
Komme ins Haus, erst mal Kamin an, Wein auf, Käse auf den Tisch und ne viertel Stunde mit Kinn auf Arm, Ellbogen auf dem Knie auf dem Klo in die Gegend glotzen. Da ist nichts und Niemand. Nur ich und das Waldhaus.  Und die Weiber auf der Wiese. Jeden Abend und jeden Morgen, direkt davor. 2 Rehe. Die nicht flüchten, wenn sie mich sehen.

Für die Gesundheit und Energie des Menschen ist es von Vorteil, gelegentlich an einem beeindruckenden, natürlichen Ort innere Einkehr zu halten (Frederick Law Olmstedt, Landschaftsarchitekt).

Ja! Es gibt sie, diese Orte, wo ich wieder hin will, wo ich mich wohl fühle, wo alles gut ist!

 

 

Aus den Aufzeichnungen „Magic Places“

 

Nadim´s Hanfplantage

Über Umstände, die für den Moment nicht wirklich interessant sind, bin ich Eigentümer einer 60 m² grossen Wohnung in Göttingen.

Eines Tages rief mich die Hausverwaltung an. Die Tür der Wohnung sei aufgebrochen worden und ein Nachbar habe die Polizei verständigt.

„Okay“, sagte ich, „was ist mit dem Mieter?“ Der Mann am anderen Ende druckste herum: „Na ja“, sagte er, „also, der war nicht da und die Polizei sucht ihn“.
„Aha?“ fragte ich mich und ihn, „warum denn das?“
„Also, ähm, die Wohnung war eine reine Hanfplantage. Da waren nur Haschischpflanzen drin. Und sonst gar nichts.“

 

Aus den Aufzeichnungen „Wäre ich doch in Düsseldorf geblieben“

Mal anders

 

Okay, ich gebe es zu. Ich bin gern in Hotels, die etwas komfortabler sind, ja, auch ein wenig Luxus tut gut. Und dann das. Messe in Düsseldorf, alle Hotels bis nach Holland belegt oder deutlich verteuert. Google, Telefonate… das Kopfschütteln am anderen Ende war zu hören. Und dann plötzlich… die Kollegin murmelt etwas von Hostel, das wäre sehr ordentlich, probier es. Aha… Toilette auf dem Flur, 6-Bett-Zimmer… bitte nicht. Schließlich Anruf dort, sehr freundliche Stimme, klar, wann willst DU kommen und wie lange und wir haben ein Zimmer frei, mit Dusche, kein Problem, Bettzeug und Handtücher werden gestellt. Oooookey… zugesagt, hingefahren, bezahlt und wohl gefühlt. Freundlichkeit pur, sehr bunt, sehr sauber, sehr zu empfehlen. Bitte und bald wieder.