Der Alleskönner

Ich lernte ihn in einem Urlaub auf – ich glaube es war auf Fuerteventura – kennen. Damals saß er jeden Morgen beim Frühstück auf dem einzigen in der Sonne liegenden Platz. Und dies jeden Morgen. Also ich konnte kommen wann ich wollte, er war schon da.

Abends in der Disco tanzte er dermaßen perfekt den Moonwalk im Stil von Michael Jackson, das alle das Tanzen aufhörten. Und ihm zuschauten.

Er besuchte mich dann und wir gingen über die Kirmes in Düsseldorf. Bei „Hau den Lukas“ blieb er stehen und knallte den Lukas scheppernd bis zum Anschlag. Ich kam nicht annähernd so weit.

Am Abend sah er mein Saxophon und fragte, ob ich spielen könne. Nun, ich hatte gerade angefangen, Unterricht zu nehmen und spielte ihm stolz die Tonleiter vor. Er grinste, nahm das Instrument und spielte kerzengerade das Solo von „A walk on the wild side“.

Ich blieb dann erst mal ein wenig aus seiner Reichweite. Aber ein paar Wochen später bekam ich eine E-Mail: Ein Auftrag. Ein gigantischer Auftrag. Ich sollte eine große Firma mit gelbem Logo aus Bonn schulen. Die Unternehmensberatung, für die er arbeitete (die mit dem M am Anfang) war dort tätig und veränderte gerade einiges.

Ich gab auf.

Er konnte einfach alles.

 

Aus den Aufzeichnungen „Wär´ ich doch in Düsseldorf geblieben“


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Veröffentlicht2018 von Fred in Kategorie "Uncategorized

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