Es ist doch nur ein Job – Mentales Massaker (Ftsg. 2)

MENTALES MASSAKER

Deutschmann fühlte sich schlecht. Sehr schlecht. Die Biere am Abend in der Kneipe und die Flasche Wein danach mit seiner Frau brachten Trost, der am Morgen von einem knallharten Kater rücksichtslos zertrampelt wurde.

Ein kläglicher Mann saß da am Frühstückstisch, der seine Wehleidigkeiten mit einem starken Kaffee befeuerte.

Mentale Techniken*? Fehlanzeige. Kannte er nicht.

Okay. Dann wenigstens ein Spaziergang. Los, raus an die frische Luft. Mit einem zügigen Walk durch die Landschaft versuchen, einen freien Geist zu bekommen.

Und danach, herausfinden, was auf dem Markt los ist. Dass die Kollegen sagen, es sieht nicht gut aus, da sind keine Stellen, ist lediglich eine Aussage von Leuten, die selber keine Fakten kennen und das halbe Glas ganz bestimmt als leer ansehen statt als halb voll. Wenn Du Google fragst, was es für Job-Angebote in Deinem Bereich gibt und Du siehst die Vorschläge, geht es Dir erst einmal viel besser. Träum ein wenig und fang nicht an zu kritteln, auch wenn die Stelle in New York eher nicht in Frage kommt. Du hast es Dir verdient.

Es geht darum, das Du Dir einen Überblick Deines gesamten beruflichen Umfeldes machst. Die Trends entdecken, die Einfluß auf Deinen Beruf und Deine Branche haben.

Du kennst keine mentalen Techniken… dann lass es erst mal zu, dass es Dir schlecht geht. Du bist wütend. Geh an die frische Luft. Raus mit Dir, ab ans Meer, lass Dir den Wind um die Ohren blasen.

 

(Ftsg. folgt)

Es ist doch nur ein Job (Ftsg. 1)

Am Ende des Tages hatten drei Telefone nicht geklingelt.
„Warum ich…. warum nicht er?“ dachte Deutschmann.
„Das ist ungerecht. Der ist erst 1 Jahr hier, ich schon 10.
Wie sage ich das zu Hause… meine Frau! Und dann in meinem Alter. Ich bin doch schon 50!“
Er zitterte am ganzen Leib.
Der Trost der Kollegen kam ihm unehrlich und falsch vor.
Seine Schultern hingen herunter, die Mundwinkel ebenfalls.

Ein geknickter Mann.

Ftsg. folgt

Es ist doch nur ein Job

Die Betriebsversammlung war zu Ende, der Sozialplan stand fest, Auffanggesellschaft, 40 % der Belegschaft werden bis zum Jahresende gehen müssen.

Nun saßen sie in ihrem Großraumbüro, zu sechst, man hatte ihnen gesagt, sie sollten an ihrem Arbeitsplatz warten, diejenigen, die es betrifft, werden angerufen.

Da klingelte das erste Telefon.

Der Kollege kam nach 15 Minuten kreidebleich zurück. Er hatte nicht damit gerechnet.

Das zweite Telefon klingelte.
Ftsg. folgt

Der Teppich von Marrakesch

Sami, so heißt er, Marrokaner durch und durch (ich glaube, er würde lieber Berber lesen) – mit seinem Kapuzenmäntelchen schreitet er voran, durch den Souk von Marrakesch, dann ein Yves-St.Laurent-Garten, Bahia-Palast, alles klar, alles fein! Und schließlich, aha, der Teppichladen. Pfefferminztee wird gereicht, perfektes deutsch gesprochen. Ein Teppich nach dem anderen wird ausgerollt, bald liegen gut 40 davon übereinander. Und nun beginnt das lautsprachliche „Halil – Ischma“ – Spiel. Meine Begleiterin, die auch Karate kann, und ich dürfen wählen: „Halil“, der Teppich bleibt, „Ischma“ bedeutet, er kann weg!

Zum Schluss bleiben 4 Teppiche liegen. Zahlen werden auf ein Papier geschrieben, durchgestrichen, neue Zahlen… okay.

Der Teppich liegt heute über meinem Wohnzimmer-Sofa.

Er schaut nett aus.

Als Ali plötzlich verschwand

Pünktlich um 14:10 (ja, das  stimmt und ich habe keine Ahnung, warum diese Uhrzeit) stand Ali vor unserem Riyad und stellte sich als unser Führer vor. Meine Begleitung, die auch Karate kann, und ich hatten eine Quad-Tour in der Palmeraie von Marrakesch gebucht. Ali wollte uns dorthin bringen. Er lief zügig voran, durch die Medina und telefonierte permanent. Wir bogen um eine Straßenecke und plötzlich schoss ein sehr westlich gekleideter Mann aus einem Café und nahm ohne zu Zögern Ali in einen Würgegriff. Sehr professionell, wie später meine Begleitung, die ja auch Karate kann, konstatierte. Ali rief „Voucher, Voucher“ und es dauerte ein wenig, ehe ich kapierte und dem sehr entschlossen wirkenden Mann mein Handy mit der Quad-Buchung zeigte. Dieser ließ nun Ali los und ging schnellen Schrittes  die Straße zurück… er hatte Ali´s Ausweis in der Hand. Jetzt kumulierte die Situation.  Ali lief über die 4-spurige Straße und mein Telefon klingelte, Düsseldorfer Nummer, ein wichtiges Gespräch über ein Nachfolgeprojekt, ich drückte auf Annehmen. Meine Begleitung winkte heftig weil Ali auf der anderen Strassenseite winkte. Ich sagte: „Führe mich“ und sie packte meinen Arm und wir querten die Straße, was bedeutete, wir liefen zwischen den hupenden Autos hinüber während ich mit meinem Gesprächspartner in Düsseldorf über finanzielle Modalitäten verhandelte. Drüben angekommen, schob uns Ali in einen Kleintransporter, die Seitentür ging zu, Ali verschwand und war nicht mehr zu sehen. Meine Begleitung rief „Das ist eine Entführung, mach was!“ und da war auch schon alles mit Düsseldorf geklärt, der Fahrer drehte sich um. Käppchen und langer Fussel-Bart, Typ Taliban dachte ich als  er breit grinste und sprach: „I am sorry for being late, I was praying in the moschee and now we can go to Palmeraie“. Ich nickte eifrig, „Okay, no problem“. „Thank you!“ Zack, das Radio auf volle Lautstärke, ich würde sagen, Muslim-Rap und ab ging es. Meine Begleitung, die auch Karate kann, lächelte. Etwas gequält.

Der Nachmittag auf dem Quad war sehr entspannend.

 

www.getyourguide.de-Marrakesch-Quadtouren

Die Rückkehr zum Paradies

Also, es gibt ihn, den Garten Eden. Hier und heute.
Und für diesen Augenblick ist Andre Heller der liebe Gott.
Ein Reich voller Wunder, an jeder Ecke freudiges Erstaunen.
Das Leben sprießt.
Fürwahr, Glückseligkeit ist nicht weit.

                                                                     www.anima-garden.com

Farm Heusis

 Farm Heusis /  Khomas Hochland / Namibia /Südwestafrika 

 

Die Farm Heusis liegt etwa 1,5 Stunden Autofahrt vom Flughafen Windhoek entfernt im Khomas Hochland. Die Farm ist 12.000 Hektar gross  und hat um die 1.000 Rinder. Neben Rinderzucht ist Heusis auch als Jagdfarm weltweit bekannt. Sie gehörte einst der Firma Justus Liebig, in Deutschland bekannt für Fleischextrakte. Das Khomas Hochland hat übrigens die erstaunliche Höhe von 2.000 Metern und erstreckt sich in westlicher Richtung von Windhoek.

Jonglage in Bogatynia

Der Winter ist vorbei.
Alles wächst.
Auch die Löcher in der Strasse.

Die tägliche Autofahrt nach Bogatynia über die polnischen Landstrassen wird nun zum Test der eigenen Konzentration, des Lenkrades und der Reifen.

Der Kollege A. – frisch aus der Zentrale eingetroffen –  knallte bei seiner ersten Fahrt am frühen Morgen in eines der vielen Löcher: Gleich zwei Reifen waren platt.

Er hatte das Jonglieren noch nicht verstanden.