Ganz einfach
Aus den Aufzeichnungen „Big Bossi has left the building“
Aus den Aufzeichnungen „Big Bossi has left the building“
Komme ins Haus, erst mal Kamin an, Wein auf, Käse auf den Tisch und ne viertel Stunde mit Kinn auf Arm, Ellbogen auf dem Knie auf dem Klo in die Gegend glotzen. Da ist nichts und Niemand. Nur ich und das Waldhaus. Und die Weiber auf der Wiese. Jeden Abend und jeden Morgen, direkt davor. 2 Rehe. Die nicht flüchten, wenn sie mich sehen.
Für die Gesundheit und Energie des Menschen ist es von Vorteil, gelegentlich an einem beeindruckenden, natürlichen Ort innere Einkehr zu halten (Frederick Law Olmstedt, Landschaftsarchitekt).
Ja! Es gibt sie, diese Orte, wo ich wieder hin will, wo ich mich wohl fühle, wo alles gut ist!
Aus den Aufzeichnungen „Magic Places“
Diese Geschichte ist genau so wahr. Sie passierte bei einem Kumpel, dessen ukrainische Putzfrau mangels besseren Wissens aus ihrem Heimatland so ausgiebig die Blumen behandelte.
Eines seiner Erfolgsgeheimnisse war, nicht an das gesamte Spiel zu denken, sondern nur an den nächsten Ballwechsel: „Dies hat mir meine Mutter erklärt – wenn der ganze Tisch voller Hausaufgaben lag. Sie hat dann bis auf eine alle Aufgaben weggelegt und gesagt: Konzentriere Dich nur auf die eine, die JETZT auf Dich wartet.“
Ich habe mir nun beigebracht, die langen Autofahrten in Gedanken zu zerlegen. Wenn ich dann jeden Freitag gegen 13 Uhr in Bogatynia losfahre, denke ich an Görlitz, an die halbe Stunde Fahrt dorthin, der Kreisel in Zgorcelec kurz vor der Autobahn… dann die Auffahrt auf die A4… jetzt kommt die nächste Strecke, eine Stunde bis Dresden… dann wieder eine neue, ab der Abfahrt auf die A14… schließlich die A2 ab Magdeburg… bis ich nach 5 Stunden in Hannover bin.
So geht´s: Konzentration auf das, was unmittelbar vor mir liegt.
Der kleine Leopard lebt am Rand der Namib-Wüste, ganz unten in Afrika, im Südwesten, links auf der Karte in Namibia. Noch kann er kaum über die Wassertränke gucken aber er hat es gut. Es gibt hier reichlich Wild, es hat viel geregnet und seine Eltern sind stets bei ihm. Und er muss lernen, sehr viel lernen. Denn alles ist hier Farmland und die Farmer hassen die Leoparden. Und laden sich manchmal Jäger ein, die nur zu gern einen Leoparden schießen würden.
Vor einigen Wochen passierte es. Beim Leoparden-Onkel, viele Kilometer weiter nordwestlich. Da gab es auf einer Farm einen Jagdgast (bekannt als schlechter Schütze). Der schoss dem Onkel in den Rücken… und ein verwundeter Leopard ist eine tödliche Waffe. Bei der Nachsuche trennten sich der Farmer und dieser Jagdgast. Der Onkel wartete im Unterholz, ließ den Farmer passieren und griff von hinten an. Der Farmer stieß einen barbarischen Schrei aus, der nicht nur sofort Jagdgast und Begleiter herbei rief, sondern auch den Onkel verschreckte. Der Farmer trug schwere Verletzungen am Rücken, an den Armen und im Gesicht davon – er lag einige Zeit im Krankenhaus.
Nachtrag: Die Jagd auf einen Leoparden kostet um die 10.000 Euro. Ein lukratives Geschäft. Denn es gibt genug Interessenten.
Pass auf kleiner Leopard, pass auf.
Und ich gebe Gas.
Die Mutigen warten nicht auf Entscheidungen, die sich keiner traut, zu treffen und springen von Bord. Sie sehen Land und werden es schaffen. Die weniger Mutigen warten darauf was passiert, auf Umstrukturierung, auf neue Stellen, auf den Platz in den Booten.
Es ist wie bei der Titanic… es gibt nicht genug davon.
Aus den Aufzeichnungen „Big Bossi has left the building“
Ich habe ihn nicht getröstet.