P wie Prioritäten

Ende der 80iger Jahre arbeitete ich bei einer Firma in Solingen. Und die führten damals das Time-System ein. DINA-5-Ringbücher mit vorgefertigten Formularen zur Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresplanung. So sassen nun in den Meetings die Führungskräfte alle mit einem aufgeschlagenen Ringbuch vor sich. Die Aufgaben waren ordentlich in A / B / C – Prioritäten aufgeteilt. A für sofort und ganz wichtig, B für hat Zeit und C kann delegiert werden.

Ich hatte mir auch so eins besorgt, auch wenn ich nicht als Führungskraft gezählt wurde. Mein Versuch, die eigenen Aktivitäten in die A-B-C-Kategorien zu gliedern, scheiterte daran, dass ich von den täglichen Aufgaben überrollt wurde. Erst nachdem mir eine studentische Aushilfskraft genehmigt wurde, konnte ich mit den C-Prioritäten starten: ich delegierte! Der Student, ein sehr korrekter junger Mann (heute würde man ihm das Attribut Nerd verpassen) fand das mit dem Time-System auch ganz toll und besorgte sich ebenfalls ein Ringbuch. Die beiden wurden unzertrennlich. Er hatte diese Mappe IMMER unter seinem Arm geklemmt.

Als ich ihn in einer späteren Periode meines Lebens auch privat traf – ich lud ihn da manchmal zum Abendessen in ein gutes italienisches Restaurant in Düsseldorf ein – kam er selbst dann mit der Ringmappe unterm Arm. War immer etwas peinlich.

Er sass da mit einem Stift in der Hand und kritzelte in seinem Time System herum während ich die Nudeln mit Basilikum-Pesto genoss.

 

 

 

(Aus den Aufzeichnungen „Wär´ ich doch in Düsseldorf geblieben”)

Crystal Meth in Bogatynia

 

 

Sollte das eine Alternative zum Kohlekraftwerk werden ?!

 

Da waren ja noch…

Geschichten aus, von und über Bogatynia :

Michael Chang und Bogatynia

Jedes Wochenende habe ich die Strecke Bogatynia – Hannover vor mir. Hin und zurück. 500 Kilometer mal zwei. Allein die Vorstellung… aber es gibt eine kleine Hilfe: Vor 20 Jahren besiegte ein Michael Chang im Achtelfinale der French Open von Paris den großen Favoriten Ivan Lendl und gewann wenige Tage später sogar das Tennis-Turnier. Er war damals der jüngste Grand-Slam-Sieger aller Zeiten.

Eines seiner Erfolgsgeheimnisse war…

Schnee in Bogatynia

Sibirische Peitsche?
Kälterekord?
Schnee ohne Ende?

Egal, es schneit und ich mache mich auf den Weg.
Landstraße nach Zittau, der Begriff unbefestigt ist angebracht.
Ich reihe mich ein, ein Auto brav hinter dem anderen.
Sie fahren langsam, sehr langsam.

Und dann, wie aus dem Nichts… 

Der winkende Mann

Jeden Morgen, wirklich jeden Morgen steht er an der Straße.
Und winkt.
Gleich hinter der polnischen Grenze, vor den Zigarettenbuden.
Schiebermütze, fleckiger Mantel, keine Zähne im Mund.
Steht er da. Und winkt und winkt und winkt.
Beim ersten Mal, großes Erschrecken.
Danach ganz schnell vorbeifahren.
Schließlich zurückwinken

Seit letzter Woche ist er nicht mehr da…

 

 

Wollen wir Krach oder geht es auch anders?

Schauen wir doch mal, was der alte Cherokee-Indianer seinem Enkel erzählt hat:

„Jeder von uns hat zwei innere Wölfe, die ständig miteinander kämpfen. Der eine Wolf ist böse. Er arbeitet mit Angst, Unterdrückung, Eifersucht, Neid, Feindschaft und Hass. Der andere Wolf ist gut. Er nutzt Vertrauen, Offenheit, Liebe, Wohlwollen, Güte, Gelassenheit und Freude.“

Der Enkel schaut sehr nachdenklich.

„Und welcher der beiden Wölfe wird gewinnen, Großvater?“

Der alte Häuptling schaut ihn eindrücklich an und entgegnet:

„Den Du fütterst, der wird gewinnen!“

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Zurück in Düsseldorf

Das einzige, was nach 20 Jahren blieb, ist das kleine Boot, was im Hafen kreist und von wo immer der Rettungsring ins Wasser geworfen wird, um Mann über Bord zu üben.

Alles andere ist anders.

Und so fahre ich auf dem Rhein nicht mehr mit einem Kapitän nach Kaiserswerth sondern mit DJ Tiger.

Und grölenden Mädchen aus Saarbrücken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mossul

Ein Headhunter am Telefon. Okay, der Ausdruck ist veraltet.
Er selber würde sich wohl Personalberater nennen.
Ist aber unterm Strich dasselbe.
Er sucht Leute für Jobs.

Wir quatschen fröhlich miteinander.
Kennen uns seit über 10 Jahren.
Sehr angenehmes Gespräch.
Ich erfahre Neues und er genau so.

Und dann kommt er zur Sache.
Er sucht jemand.
Klar.
Wo denn?
In Mossul!

Die Stille nach dem Wort kann man greifen.
Ich sage schliesslich, aha… mit Bodyguard?
Er lacht. Einer wird wohl nicht reichen.
Und ausserdem könnte er guten Gewissens niemand dorthin vermitteln.

Wir lachen beide.
Bis zum nächsten Mal.
Aber bitte nicht in Mossul.

Fakten, Fakten, Fakten

Du hast jetzt eine Chance bekommen, etwas zu ändern in Deinem Leben.

Das kommt so häufig nicht vor.

Trage alle Fakten zusammen.

Tatsächlich helfen dir nur FAKTEN, FAKTEN, FAKTEN.

Wir neigen dazu, uns die Zukunft so ähnlich wie die Gegenwart vorzustellen.

Das Ergebnis ist, das alles was kommen könnte, so aussieht, wie es heute bereits ist.

Das ist ziemlich falsch.

Wenn es Dir gelingt, Ruhe zu bekommen und sachlich zu werden, wirst Du aufwachen und wissen, was zu tun ist.

Ein Auszug aus dem am 01.11.2017 erscheinenden Ratgeber „Es ist doch nur ein Job“
Ein Buch an alle, die auf Jobsuche sind und an alle, die sich erfolgreich verändern wollen.
Stories und Methoden, wie es weitergeht, wenn es schief ging.

 

 

 

 

 

Mord in Duisburg

Diese freundliche türkische Frau, immer ein Lächeln, immer ein Auge für den Gast. Die geborene Wirtin, ein Mensch, der seiner Berufung nachging. Wenn ich meine Spaghetti gegessen hatte, winkte sie diskret die Kellnerin zu mir, wohl wissend, dass eine Mittagspause endlich ist. So stand sie hinter ihrem Tresen und dirigierte leise und bestimmt ihren Laden.

Und dann wird sie erschossen. An einem Dienstag-Morgen im Mai. Und wenn ich heute ins Internet schaue, lese ich dieses Durcheinander an Nachrichten. Informantin des türkischen Geheimdienstes, Profi-Killer mit Schalldämpfer-Pistole, kein Raubmord….

Für mich war sie die perfekte Wirtin.

 

Cafe Vivo – Duisburg – Innenhafen